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Methoden

Solution Lab

In einem Solution Lab arbeiten Studierende aus unterschiedlichen Fachbereichen temporär zusammen an der Lösung eines spezifischen Problems. Die Arbeit vor Ort ist für alle eine ertragreiche Erfahrung.

Das Format Solution Lab wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „Spitzencluster MicroTEC Südwest“ in den Jahren 2013 bis 2015 entwickelt. Die ursprünglich auf technische Fragestellungen hin ausgerichtete Methodik wurde dann in den Jahren 2016 bis 2019 zunehmend auf sozialwissenschaftliche, immobilienwirtschaftliche und regionalentwicklungsspezifische Handlungsfelder ausgeweitet. In dieser Zeit wurde eine Reihe von Solution Labs auch gezielt in ländlichen Regionen durchgeführt, um Impulse für die ländliche Entwicklung zu leisten.

Die Kernelemente eines Solution Labs sind:

  • Kombination von Co-Working und Co-Living für rund eine Woche
  • interdisziplinäres Arbeiten 

  • Austausch mit Expertinnen und Experten während des gesamten Labs 

  • ein strukturierter Ablauf
  • Einbeziehen von Grafikkompetenzen sowie Visualisierungs- und Kreativtechniken

Das Ziel des Solution Labs besteht in der Erarbeitung konkreter Umsetzungsschritte sowie Finanzierungsmöglichkeiten für spezifische Herausforderungen.

Die Vorbereitungszeit eines Solution Labs beträgt ca. fünf Monate. Folgende Schritte sind für die Vorbereitung wichtig:

  • Festlegen der thematischen Schwerpunkte
  • Erstellen der Ausschreibung
  • Bewerbung des Solution Labs und Auswahl der Teilnehmenden
  • Ausformulieren der Arbeitspakete und Abstimmen mit allen Beteiligten
  • organisatorische Details wie Unterkunft festlegen, Fahrräder organisieren etc.

Bei der Festlegung der thematischen Schwerpunkte empfiehlt es sich, ebenfalls inhaltliche Abgrenzungen zu besprechen. So bleiben die Arbeitspakete überschaubar und ein zügiger Einstieg in die Aufgaben wird gewährleistet.

Die Durchführung kann je nach Solution Lab variieren. Der generelle Umsetzungsansatz sieht jedoch folgende Schwerpunkte vor:

  • Tag 1 Ankommen: Teambuilding, Verstehen der Herausforderung
  • Tag 2 Kreative Arbeit: Entwicklung von Ideen und deren einfache Visualisierung
  • Tag 3 „Hauptarbeitstag“: Ausarbeitung der Ideen und Konzepte, Visualisierungen, Vorbereitung einer ersten Präsentation
  • Tag 4 Vertiefung: Erstellen der Präsentation, Visualisierung der zentralen Ideen, Austausch mit Expertinnen und Experten
  • Tag 5 Finalisierung: Einarbeiten der Anregungen vonseiten der Expertinnen und Experten, Ausarbeiten der finalen Präsentation
  • Optional Tag 6 Evaluation: Auswertung, Rückmeldung, Sicherung aller Daten, auch von Ideen, die nicht ausgewählt wurden

Während der gesamten Durchführungsdauer sollte es ausreichend Raum für Diskussionen und Austausch zu den Ideen und Lösungen geben.

Für die Kleinstädte werden mit der Methode folgende Effekte erwartet:

  • Die Studierenden entwickeln Impulse zur weiteren Entwicklung – gerade auch für die jüngere Generation.
  • Vorschläge werden sehr schnell, meist innerhalb von einer Woche erarbeitet.
  • Neben den Konzepten werden Umsetzungsschritte formuliert und teilweise bereits Finanzierungsmöglichkeiten für die Kommunen skizziert.
  • Es entsteht ein Netzwerk aus Studierenden und Hochschulen, das die Kleinstädte zur anschließenden Umsetzung nutzen können. Und auch die Studierenden können in ihrer beruflichen Entwicklung von diesem Netzwerk profitieren.

Durch den Austausch zwischen beteiligten Kleinstädten und den Solution Labs entsteht ein Pool von Instrumenten und Projektideen, die von allen Kleinstädten gemeinsam genutzt werden können, unabhängig davon, in welcher Stadt welche Ideen entwickelt wurden.

Erprobt zum Thema Innenentwicklung Demografischer Wandel
Ergebnis Neue Ideen
Merkmale
Aufwand:
Kosten:
Zielgruppen: Unternehmen Politik Kommunalverwaltung Bürgerinnen und Bürger Vereine Verbände Soziale Einrichtungen
Gut zu wissen

Speziell in St. Georgen im Schwarzwald entstand so eine Community junger Leute, die neue Unternehmen gründete und auch junge Kunst- und Kulturschaffende anzog.

Mit dem Ausbruch der Coronapandemie im Jahre 2020 musste die Methodik um eine Onlinevariante erweitert werden, was auch erfolgreich umgesetzt werden konnte. Online-Solution Labs erwiesen sich – trotz gewisser Defizite gegenüber der Präsenzvariante – als leistungsstarkes Instrument vor allem im Bereich der Entwicklung von Lösungen, um die pandemiebedingten Auswirkungen auf die Innenstädte zu dämpfen.

Literaturhinweise und Downloads
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