Die Modellvorhaben: Lernen aus der Praxis
Reallabor Stadtentwicklung – Wohnen gestalten im Wandel von Digitalisierung und Mobilität
Wie können Wohnen und Mobilität in Kleinstädten durch die Digitalisierung verbessert werden?
Mücheln (Geiseltal) (Sachsen-Anhalt), Laucha an der Unstrut (Sachsen-Anhalt), Bad Lobenstein (Thüringen), Rodewisch (Sachsen)
Zeitraum: 2019 bis 2022
Abwanderungsbewegungen und eine zunehmende Überalterung der Bevölkerung verlangen von Kleinstädten attraktive Angebote in den Bereichen Wohnen und Mobilität. Nur so können sie ihre Position als Wohn- und Wirtschaftsstandorte sichern. Gemeinsam erforschten die beteiligten Kommunen, welche Möglichkeiten die Digitalisierung dabei bietet. Durch den Verbund wurde eine Datenbank aufgebaut, mit der die spezifischen Bedarfe in den Kommunen analysiert werden können. Die Datenbank bringt Informationen über unterschiedliche Kommunen zusammen und erlaubt kleinräumliche Analysen, die bisher meist nicht möglich sind. Das Projekt sollte von einer umfassenden Bürgerbeteiligung begleitet, die aus Pandemiegründen leider entfallen musste.
Übersichtskarte Modellvorhaben „Reallabor Stadtentwicklung"
© Urbanizers
StadtLabor Kleinstadt - Kooperative Entwicklung kleinstädtischer Transformationspfade im Themenfeld „Digitale Arbeitswelten“
Wie können die Potenziale zeit- und ortsunabhängiger Arbeitsformen in Kleinstädten genutzt werden?
Wittenberge (Brandenburg), Mölln (Schleswig-Holstein), Dießen am Ammersee (Bayern), Oestrich-Winkel (Hessen), Dippoldiswalde (Sachsen)
Zeitraum: 2021 bis 2023
Zeit- und ortsunabhängige Arbeitsformen stehen hoch im Kurs und bergen auch für Kleinstädte große Potenziale. Sie sind besonders bei jungen Menschen attraktiv, können Anreize für Zuzug bieten und die Ortskerne neu beleben. Solche und weitere Potenziale erforschte der Kleinstadtverbund in seinem „StadtLabor“. Einzelne Ideen wurden ausgewählt und für ihre Bearbeitung Konzepte formuliert, die auf die Bedarfe der jeweiligen Kommunen zugeschnitten waren. Sie wurden temporär im Stadtraum erprobt (Pop-up-Labor) und anschließend evaluiert. Die Ergebnisse dienten als Grundlage, um Zukunftsstrategien im Bereich digitale Arbeitswelten zu formulieren – und zwar nicht nur für die beteiligten Kommunen, sondern auch für andere Kleinstädte.
Übersichtskarte Modellvorhaben „StadtLabor Kleinstadt"
© Urbanizers
Bündnis für Wohnen im ländlichen Raum - Neue Instrumente für die Stärkung der Ortsmitte kleiner Städte und Gemeinden
Wie lässt sich die Attraktivität von Kleinstädten durch innovative Wohnkonzepte erhöhen?
Nieheim (Nordrhein-Westfalen), Marienmünster (Nordrhein-Westfalen), Drebkau (Brandenburg), Hansestadt Seehausen (Altmark) (Sachsen- Anhalt), Schieder-Schwalenberg (Nordrhein-Westfalen), Vlotho (Nordrhein-Westfalen)
Zeitraum: 2021 bis 2023
In vielen Kleinstädten besteht der Bedarf an Wohnkonzepten, die den zeitgemäßen Ansprüchen gerecht werden. Dies kann helfen, junge Menschen zu halten oder sie für eine Kleinstadt als Wohnstandort zu interessieren. Die Verbundkommunen streben daher an, innovative Wohnformen in ihren von Leerstand betroffenen Ortskernen zu realisieren, wo historische Bausubstanz meist die Projektentwicklung erschwert. Einzelne Maßnahmen wurden praxisnah getestet und es wurden Faktoren ermittelt, mit denen sich die Attraktivität von Wohnstandorten für bestimmte Zielgruppen bestimmen lassen. Außerdem wurden Ansätze für neue Finanzierungs- und Betreibermodelle für Immobilien entwickelt und die Schwalenberger Erklärung zur Verbesserung der Situation von Kleinstädten in Deutschland verfasst.
Übersichtskarte Modellvorhaben „Bündnis für Wohnen im ländlichen Raum"
© Urbanizers
Kleine Städte. Große Vielfalt. Gute Zukunft.
Welche Ideen haben junge Menschen für die Entwicklung kleinstädtischer Zentren?
Seelow (Brandenburg), Bad Soden-Salmünster (Hessen), Penkun (Mecklenburg-Vorpommern), Stadtroda (Thüringen)
Zeitraum: 2021 bis 2023
Innenentwicklung ist ein Zukunftsthema für kleinerer Städte und Gemeinden. Der Verbund suchte innovative, kreative und zukunftsfähige Nutzungsformen für seine Innenstädte und ging dabei neue Wege: Neben klassischen Beteiligungsangeboten standen sogenannte Solution Labs im Fokus. Mit ihnen kamen junge Menschen aus ganz Deutschland in die beteiligten Kommunen, um kreative Strategien für deren Ortsmitten zu schmieden. Die Konzepte wurden in Pop-up-Laboren getestet und neue Unternehmenskooperationen erprobt. Neben der Entwicklung in der je eigenen Stadt strebte der Kleinstadtverbund auch an, das Umland zu entwickeln. Das Projekt lieferte neue Organisations- und Finanzierungsmodelle sowie übertragbare Handlungsansätze.
Übersichtskarte Modellvorhaben „Kleine Städte. Große Vielfalt. Gute Zukunft."
© Urbanizers
Innenstadt (be)leben!
Welche Strategien eignen sich für die Innenentwicklung von Kleinstädten?
Zwönitz (Sachsen), Demmin (Mecklenburg-Vorpommern), Münnerstadt (Bayern), Bönen (Nordrhein-Westfalen)
Zeitraum: 2021 bis 2023
Der Verbund widmete sich dem Thema „Innenentwicklung“ mit einem strategischen Ansatz. Er suchte nach innovativen Wegen, um trotz unterschiedlicher Situationen vor Ort und räumlicher Lage übergreifende Aufgaben in den Verbundkommunen zu bewältigen: Leerstand beheben, die Angebotsvielfalt verbessern und weiche Standortfaktoren in den Bereichen Kultur, Bildung und Freizeit etablieren und aufrechterhalten. Mithilfe von Transferwerkstätten, in denen sich die Akteure vor Ort trafen und sich gegenseitig coachten, wurden erste gemeinsame Lösungen entwickelt. Im nächsten Schritt wurden dann lokale Fachwerkstätten mit relevanten Stakeholdern durchgeführt. Anschließend erarbeitete der Verbund konkrete Ideen und Maßnahmen für die Innenentwicklung und setzt einige davon um.
Übersichtskarte Modellvorhaben „Innenstadt (be)leben"
© Urbanizers
Lokale Demokratie gestalten – Beteiligungspraxis zur Stadtentwicklung in Kleinstädten
Mit welchen Werkzeugen lässt sich die Partizipation in kleinen Städten und Gemeinden fördern?
Eilenburg (Sachsen), Osterburg (Altmark) (Sachsen-Anhalt), Großräschen (Brandenburg), Wurzen (Sachsen), Bad Berleburg (Nordrhein-Westfalen)
Zeitraum: 2021 bis 2023
Die Kommunen erweiterten und verstetigten ihre kommunalen Beteiligungsinstrumente, um den sozialen Zusammenhalt der Stadtgesellschaft und langfristig die lokale Demokratie zu stärken. Diese sollten so angepasst werden, dass zukünftig auch „beteiligungsfremde“ Gruppen erreicht werden können. Im Fokus standen dabei die vier inhaltlichen Bausteine „Beteiligungsstrukturen für Zusammenarbeit, Selbstwirksamkeit und Mitgestaltung“, „inklusive Bürgerbeteiligung im Rahmen strategischer Entwicklungsplanung“, „Beteiligung von jüngeren Bevölkerungsgruppen“ und „modellvorhabenbezogene sowie forschungsfeldübergreifende Maßnahmen“. Mithilfe von wissenschaftlichen Methoden wurden diese umgesetzt und so die Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung gefördert.
Übersichtskarte Modellvorhaben „Lokale Demokratie gestalten"
© Urbanizers